STARTSEITE   REISEN   BERGE   LINKS   IMPRESSUM
Reisen
  ASIEN 2010/11
  GUATEMALA 2007
  ASIEN 2005
 
 
Über die höchsten Pässe nach Ladakh

|
|
|
|
|
|

 

Die letze Etappe unserer Veloreise führt durch den indischen Himalaya. Auf der Strasse von Manali nach Leh gilt es einige der höchsten befahrbaren Pässe der Welt zu überwinden. Die Strecke führt durch wunderschöne Gebirgstäler und karge Hochgebirgsebenen. Für diese Strecke bekommen wir Besuch von vier Freunden aus der Schweiz.

Vergrössern...23.08.2005 Delhi Flughafen, 28.Juli, 01:30 Uhr: Unübersehbar mit riesigen Kartonboxen und farbigen Ortliebtaschen beladen erschienen unsere vier schweizer Freunde am Ankunftsterminal. Zusammen mit Andreas Gerig, Corinne Bosshard, Karin Berner und Sue Aeppli möchten wir unsere Reise nach Ladakh im indischen Himalaya fortsetzen. Bereits am folgenden Tag fuhren wir mit dem Bus nach Manali. Nach langen Diskussionen bekamen wir erstens unsere reservierten Sitzplätze und durften zweitens unseäder aufs Dach laden. Im früheren britischen Sommerferienort fanden wir die langersehnte Abkühlung von der drückenden Monsunhitze und konnten uns auf die kommende Streckevorbereiten.
zum Fotoalbum...Am 31.Juli radelten wir bei Nieselregen dem ersten Pass entgegen. Der zweitägige Anstieg auf den Rothangla (3975m) erwies sich für die vier Neuankömmlinge als hartes Training, während wir von unseren zahlreichen Kilometern in den Beinen profitieren konnten. Der Rothangla fungiert klimatisch als Wetterscheide, welche den vom indischen Subkontinent heraufziehende Südwestmonsun abhält. Durch das trotzdem noch relativ grüne Lahaul Tal erreichten wir nach drei Tagen dessen Hauptort Keylong. Dort konnten wir unsere Batterien bei einem Ruhetag und gutem Essen wieder aufladen.
2000 Höhenmeter und zwei Tage später, schlugen wir unsere Zelte auf der Passhöhe des beinahe 5-tausender Baralachala auf. Die Strasse über den Pass ist in einem extrem schlechten Zustand. Hier ist Strassenbau reinste Handarbeit, vom Steine zerhacken bis zum Asphaltieren. Die Leute kommen zumeist aus dem armen Bundesstaat Bihar, um sich hier für ein paar Rupien zwischen qualmenden Rauchwolken abzuschuften. Mit diesem Pass haben wir die grosse Himalayakette überquert.
zum Fotoalbum...Unser nächster übernachtungsort war das von Nepalesi geführten Zeltdorf Sarchu. Obwohl unten im Tal, liegt es immer noch auf 4400 Meter über Meer. Erstaunlicherweise hatten wir bisher alle keine Anzeichen von Höhenkrankheit, ausgenommen Sue's Magenverstimmung. über die 21 Kehren der Gata Loops erreichten wir unseren ersten und schönsten Pass über 5000 Meter. Der Nakeela liegt unmittelbar vor dem 50 Meter höheren Lachalungla. In der Senke dazwischen campierten wir an einem der spärlichen Rinnsale. Trotzdem reichte das eisige Wasser für eine grosszügige Körper- und Kleiderwäsche aus. Bei einer Niederschlagsmenge von nur 200 mm pro Jahr ist das Leben hier nur entlaäche möglich. Am nächsten Tag hatten wir nur noch 300 Höhenmeter vor uns, bevor wir durch eine eindrückliche Felsenschlucht ins Zeltcamp Pang gelangten. Für die nur 30 Kilometer brauchten wir fast fünf Stunden. Die atemberaubende Landschaft zwang uns zu unzähligen Fotostopps. So karg die Natur hier ist, ältig ist der Farben-und Formenreichtum der Gesteinsformationen.
zum Fotoalbum...Mit Rückenwind und total über 70 Liter Wasser im Gepäck überquerten wir die sonst wasserlose Moore-Hochebene und gelangten schliesslich über eine ziemlich mühsame Sandpiste zum salzhaltigen Tso Kar Lake. Statt wie geplant hier einen Ruhetag einzulegen, verliessen wir die die windige, staubige Gegend bereits am nächsten Tag und überquerten den zweithöchsten befahrbaren Pass der Welt, den Tanglangla mit 5328 Meter. Hier bildet die Zanskarkette das Tor zu Ladakh und in der Ferne wurde das Karakorumgebirge sichtbar.
Die für diese Höhenlagen hervorragende Strasse führte uns erneut hinunter ins Tal des Indus, dessen Lauf wir schon in Nordpakistan gefolgt waren. Kurz vor Leh legten wir nochmals einen Ruhetag ein, um das imposant auf einem Hügel gelegene Kloster in Thiksey anzuschauen. Bei Sonnenaufgang besuchten wir die buddhistische Morgenmeditation der Mönche, welche leider durch das respektslose Verhalten einiger Touristen erheblich gestört wurde.
zum Fotoalbum...Am 12. August erreichten wir schliesslich das extrem touristische Leh. Der Anfängliche Kulturschock verdauten wir mit Holzofenpizzas und dem zahlreichen Tortenangebot der Bakeries. Nach fünf Tagen Schlemmerei bezwangen wir mit neuer Kraft in den Beinen den abgeblich höchsten Pass der Welt. Gerüchten zu Folge ist der mit 5606 m.ü.M. angegebene Kardung La aber mindestens 300 Meter tiefer, was auch unsere eigenen Messungen und das vielsagende Schmunzeln des Milit&aumlätigte.
Leider sind auch im hohen Norden Indiens die Hygienezustände der Restaurants nicht über alle Zweifel erhaben. Nachdem wir uns in Magenverstimmungen abgewechselt haben, wagten wir uns trotzdem auf eine dreitägige Jeeptour zum tiefblauen Tso Moriri Lake nahe der tibetischen Grenze. Der See ist ein Paradies für unzählige Zugvögel, die den Weg über die hohen Berge gefunden haben.

Für Martin ist die Reisezeit nach sieben Monaten leider vorbei. Er fliegt am 24. August zurück in die Schweiz und freut sich auf gutes Essen... Corinne, Andreas, Sue, Karin und Sibylle verbingen die nächsten Tagen auf einem Trek im Markha Valley.

Rückblickend freuen wir uns, dass wir seit unserem Start in Beijing keinen einzigen (!) Plattfuss zu flicken hatten und die ganze Ausrüstung den Strapazen standgehalten hat. Für die zahlreichen Gästebucheinträge danken wir ganz herzlich! rechts_r.gif 31x31 Strecke...
zum Seitenanfang
 
zum Fotoalbum...24. August - 17. September 2005 Kaum war Martin unterwegs in die Schweiz, starteten wir zum achttägigen Markha-Valley-Trek. Das Gepäck wurde auf Ponies verladen, so dass wir nur unseren Tagesrucksack tragen mussten. Der Weg führte uns durch wunderschöne Täler und Schluchten und über zwei 5000er Pässe. Die Landschaft war extrem abwechslungsreich: Von sanft geschwungenen Grashängen, über schroffe, farbige Felsen, hin zu grünen Tälern. Geschlafen haben wir immer in unseren eigenen Zelten. Nebst der atemberaubenden Umgebung und dem hübschen Hilfsguide war das Beste am Trek eindeutig das Essen! Jedes Mal bekamen wir fünf bis sechs verschiedene Speisen aufgetischt, und wer hat schon mal einen Schokoladekuchen oder eine Pizza made by Benzinkocher gegessen? Auf jedenfall blieben seit langem wieder mal die Magenverstimmungen aus!
zum Fotoalbum...Nach dem Trek musste Sue als nächste nach Hause. Während Karin den Stok Kangri (6100m) bestieg, mieteten wir drei übriggebliebenen zwei Royal Enfield Bullet 350. Meine ersten Fahrstunden auf dem Motorcycle made in India absolvierte ich mit Fahrlehrer Andreas, der sich schon nach einer halbenStunde wagte, bei mir hintendrauf zu sitzen. Hier nochmals herzlichen Dank für seinen Mut und Geduld! Die nächsten drei Tage unternahmen wir, nun zweirädrig motorisiert, Tagesausflüge zu verschiedenen Klöstern und Dörfern der Umgebung.
Kaum war Karin zurück von ihrem 6000er (herzliche Gratulation!) fuhren wir mit einem Jeep inklusive Driver für vier Tage ins Nubra-Valley. Dies liegt hinter dem Kardungla, dem angeblich höchsten befahrbaren Pass der Welt (5600m), welchen wir schon mit dem Fahrrad bezwungen hatten. Dort meldete sich unser Bewegungsdrang wieder. So begannen wir, wie Karin zuvor, eine Bergtour auf den Stok Kangri zu planen. Das Glück war jedoch nicht auf unserer Seite. Schon nach unserer ersten Nacht im Yakcamp war der Gipfel wegen starkem Schneefall nicht mehr sichtbar. Nebst dem schlechten Wetter wurde Andreas Magenverstimmung ziemlich schlimm. Statt weich kams nur noch flüssig und Fieber auch noch dazu. So kehrten wir um, und bekamen bei einer sehr gastfreundlichen ladakhischen Familie im Dorf Stok ein Zimmer. Dort wurde gut für Andreas gesorgt und wir wurden richtig ins Familienleben integriert.
zum Fotoalbum...Wieder in Leh, war Karin schon auf dem Weg Richtung Delhi und dann weiter via Singapore nach Neuseeland. Nun blieb uns noch genügend Zeit, um Päckli - oder besser gesagt Riesenpakete mit unserem gesamten Material zu machen und es nach Hause zu schicken. Dies war aber gar nicht so einfach: Erstens muss man alles sortieren, was brauche ich noch, was nicht? zweitens auf dem Markt Kartonschachteln erbetteln, drittens alles möglichst kompakt verpacken, gut polstern und verkleben, viertens mit dem Fahrrad als Transportmittel zum Tailor gehen um es einnähen zu lassen, fünftens zum Postamt gehen, um festzustellen, dass es gerade vor fünf Minuten geschlossen hat, sechstens ein Taxi auftreiben, um zur Hauptpost zu gelangen, um dort zu erfahren, dass das Paket viel zu gross sei (mein Velo war halt auch noch drin), siebtens zur Cargofirma fahren, das Paket im Gemüsemarkt wägen lassen und schliesslich etwa das sechsfache des Seepostpreises bezahlen. Nach rund eineinhalb Tagen Arbeit ist man einfach froh, wenn es weg ist!
Nun sind wir nur noch zu dritt eine Woche in Delhi, bevor Corinne und Andreas nach Hause fliegen und ich wieder zurück nach Peking gehe, um Taiji zu trainieren und Chinesisch zu lernen. Sibylle
zum Seitenanfang
 
Strecke
zum Seitenanfang
Grafik: www.odlink.ch
zum Seitenanfang
Datum
Strecke
Höhe
m.ü.M.

km

hm

hm
Fahrzeit
hh:mm
30.07.2005
Manali 1'925
31.07.
Marhi 3'200 35 1306 52 4:50
01.08.
Khoksar, Rohtang La 3975m.ü.M. 3'070 39 679 811 3:13
02.08.
Keylong 3'060 50 673 641 4:12
03.08.
Ruhetag
04.08.
Patsio 3'820 45 1066 393 4:32
05.08.
Baralacha La 4'950 32 1094 55 4:42
06.08.
Sarchu 4'420 33 95 609 2:38
07.08.
vor Lachalung La, Nakeela 5020 m.ü.M. 4'850 48 851 403 4:17
08.08.
Pang, Lachalung La 5065 m.ü.M. 4'550 28 308 553 2:17
09.08.
Tso Kar Lake, Moore Hochebene 4800 m.ü.M. 4'635 49 355 226 3:39
10.08.
Rumtse, Tanglang La 5328 m.ü.M. 4'265 68 780 1'079 5:20
11.08.
Thikse 3'390 60 158 982 3:03
12.08.
Ruhetag
13.08.
Leh 3'500 21 286 42 1:38
14. - 16.08.
Ruhetage 3'500
17.08.
Leh - Kardung La 5600 m.ü.M. (gemessen 5200 m.ü.M.) - Leh 3'500 76 1710 1710 4:43* / 6:16
TOTAL
584 8'461 7'556 50:37
 
zum Seitenanfang
 
Fotos
zum Seitenanfang
 
 © weitweg.ch | letzte Aktualisierung: 07.01.2012