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Auf dem Karakorum-Highway nach Pakistan

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Nach unserem Experiment durch Zentralchina treffen wir jetzt auf eine Strecke, die schon von relativ vielen Radfahrern bereist worden ist. Somit meinten wir zu wissen, auf was wir uns einlassen. Doch es kommt anders: Der chinesische Teil des Karakorum-Highways ist fast auf seiner ganzen Länge eine einzige Baustelle. Die Strasse ist auf 400 Kilometern kaum fahrbar...

 

HÖhen und Tiefen

zum Fotoalbum...03.07.2005 Heute sind wir in der pakistansischen Kleinstadt Gilgit angekommen. Bis hierher haben wir einige Hochs und Tiefs erlebt; doch alles der Reihe nach:
Am 18.Juni sind wir in der Wüstenstadt Kashgar gelandet. Sogar unsere Velos haben den Weg selbständig und unbeschadet zu uns gefunden.
Kashgar ist ein alter Handelsknotenpunkt an der Seidenstrasse. Hier wurden schon zu Marco Polos Zeiten kostbare Waren zwischen Orient, indischem Subkontinent und dem fernen Osten gehandelt. Heute werden hier noch Alltagsgegenstände aus der gesamten Region am riesigen Sonntagsmarkt angeboten.
zum Fotoalbum...Unsere Abreise Richtung Pakistan wurde aber schliesslich durch Sibylles Geburtstagsglace verzögert. Nachdem sie sich im Hotel einigermassen auskurieren konnte, litt Martin unterwegs an ausgeprägten Verdauungsproblemen. Da wir dadurch beide sehr geschwächt waren, haben wir uns einige Kilometer auf dem Lastwagendeck gegönnt. Zudem hatten die Chinesen beinahe auf der gesamten Strecke des Karakorum Highways (KKH) zwischen Kashgar und der pakistanischen Grenze die alte Teerstrasse aufgerissen und durch eine provisorische, fast unbefahrbare Geröll- und Sandpiste ersetzt. Der stürmische Gegenwind gab uns zudem fast den Rest.
zum Fotoalbum...Nichtsdestotrotz erreichten wir die fantastische Naturkulisse am Karakulsee mit Ausblick auf den mächtigen Muztagh Ata. Nach einer Nacht campieren am See auf 3700 m.ü.M. stiegen wir ins Basislager der Schweizer Höhenforschungsexpedition am 7534 Meter hohen Eisriesen hoch. Hier trafen wir unseren Kollegen Erich an seinem freien Tag. Dank dem Luxus von drei erstklassigen Küchen (pakistanisch, nepalesisch, chinesisch) und zahlreichen Migrosartikeln konnten wir uns von unseren Leiden erholen. An dieser Stelle danken wir der ganzen Gruppe für die Gastfreundschaft!
zum Fotoalbum...Am 28.Juni erreichten wir nach einer sehr anstrengenden Fahrt über Schotter unddurch Bäche den Grenzort Tashkurgan. Natürlich fuhr ausgerechnet am nächsten Tag kein Bus über die Grenze auf dem Khunjerab Pass (4733m.ü.M.) nach Sost. Nach langem Hin und Her mit den chinesischen Behörden, durften wir mit einem pakistanischen Driver und seinem zum Glück sehr geländegängigen Toyota Landcruiser mitfahren. Statt unsere Pässe zu kontrollieren, wurden wir bei den ersten beiden pakistanischen Checkpoints zu Chai und Chapati eingeladen.
Wieder auf dem Velo dem KKH folgend, kamen wir durch das wunderschöne Hunzatal nach Karimabad. Die eindrückliche Bergwelt widerspiegelt sich in der freundlichen Art der Menschen. Überall wurden wir herzlich begrüsst. Hier lernten wir auch ein spannendes Förderungsprojekt mit finanzieller Unterstützung der Swiss Agency for Development and Cooporation kennen. Das Thread Net Hunza (oder www.kadohunza.org) ermöglicht etwa 2300 lokalen Frauen ihre Handarbeiten zu vermarkten.
zum Fotoalbum...Weiter das Tal runter kamen wir am Fusse des beinahe 8000 Meter hohen Rakaposhi vorbei. Kurz vor Gilgit kippte diefreundliche Stimmung plötzlich in eine islamistische Haltung um. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, erreichten wir die Hauptstadt der Northern Areas.
Da uns viele Reisende davon abgeraten haben, und wir keine Lust verspüren uns von Fundamentalisten-Kindern steinigen zu lassen, verzichten wir die restlichen Kilometer bis Islamabad abzustrampeln. Stattdessen fahren wir mit einem Kleinbus das Industal hoch ins baltische Skardu und geniessen noch ein wenig die Hochgebirgswelt. Wenn möglich überqueren wir das über 4000 Meter hohe Deosai Plateau und gelangen über das Astortal zurück zum Karakorumhighway.
Strecke...

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Pakistan

zum Fotoalbum...24.07.2005 Autofahren in Pakistan ist Glückssache: Entweder man erreicht sein Ziel oder - inshallah, so Gott will - halt eben nicht. Eine erste Kostprobe erhielten wir auf der Fahrt durch die enge Indusschlucht hinauf nach Skardu. Weder die in die Felswand geschlagene Strasse hoch über dem tosenden Fluss, noch die aus dem Fenster kotzenden Fahrgäste, hielten den Driver von seinem Rallyfahrstil ab. Glücklicherweise war uns Allah gnädig gestimmt, und wir erreichten das Zentrum Baltistans nach sechs Stunden Tortur.
In Skardu informierten wir uns über die Zugängigkeit des Deosai Plateaus. Dieser Naturpark auf durchschnittlich 4000 Meter Höhe ist bekannt für seine vielfältige, hochlapine Pflanzen- und Tierwelt.
zum Fotoalbum...Am 6.Juli starteten wir unser Experiment mit vollen Provianttaschen. Der Weg des fast 2000 Meter hohen Aufstiegs war extrem steil, von vielen Erdrutschen verschüttet und deshalb oft unfahrbar. Die Hochebene erreichten wir schliesslich nach zwei Tagen harter Arbeit. Oben erwartete uns jedoch anstrengendes Schlammwaten und diverse Flussdurchquerungen. Im Sommercamp des Himalayan Wildlife Projects durften wir unser Zelt aufschlagen. Die einheimischen Forscher und Arbeiter waren sehr gastfreundlich und wir konnten sogar von ihrer einfachen Küche profitieren. Nach einem kalten Regentag im Zelt, riss die Wolkendecke unerwartet auf und wir konnten bei herrlicher Abendstimmung einen Braunbären in freier Wildbahn beobachten. Am nächsten Tag fuhren wir weiter zum schöngelegenen Sheosar Lake auf 4127 m.ü.M. mit Blick auf den Nanga Parbat (8126 m.ü.M.). Brückenbauer schenkten uns unterwegs zwei frische Fische, welche wir uns zum Nachtessen frittierten.
zum Fotoalbum...Der Weg weiter nach Astore führte über den Chachorpass (4170 m.ü.M.) hinunter durch ein landschaftlich eindrückliches Gebirgstal mit Blumenwiesen und Pinienwäldern. Leider wurde die Stimmung durch die grosse Militärpräsenz getrübt. Tags zuvor verschüttete ein Bergsturz die Verbindungsstrasse zurück nach Gilgit. So legten wir die Strecke auf der Ladefläche eines altersschwachen Landcruisers zurück. Der einzige offene Weg war ein Jeeptrack in mörderischer Hanglage tausend Meter über dem Astore River. Dass wir noch leben, gleicht einem Wunder: Erstens war das Fahrzeug an sich schon in einem schlechten Zustand, zweitens wurde ein Plattfuss durch einen weiteren absolut profillosen Reifen ersetzt und drittens sprengte das grobfahrlässige Militär einen Felsen von der Strasse, und dies nur wenige Meter über unseren Köpfen! Doch inshallah erreichen wir Gilgit nach gut acht Stunden Angstschweiss auf der Stirn.
Die Strecke nach Islamabad/Rawalpindi und Lahore legten wir mit dem Bus zurück. In diesen Städten verbrachten wir die Zeit vor allem mit Sightseeing, Essen und Schlafen. Grössere Aktivitäten liess die tropische Hitze schlicht nicht zu.
zum Fotoalbum...Über den einzigen indopakistanischen Grenzübergang radelten wir nach Amritsar. Kaum in Indien angekommen, hattenwir wieder eine ausgeprägte Lebensmittelvergiftung zu bekämpfen. Amritsar ist das spirituelle Zentrum der Sikhs. Der faszinierende Goldene Tempel steht allen Menschen offen und bietet den Ankommenden freie Speisen und Unterkunft, ungeachtet ihrer Überzeugung, Hautfarbe, Kaste und Geschlecht. Auch wir genossen hier die ruhige, feierliche Stimmung.
Nun sind wir in Delhi angekommen. Am 27.Juli treffen wir hier vier schweizer Freunde. Gemeinsam fahren wir mit dem Velo unsere letzte Etappe durch den indischen Himalaya von Manali nach Leh. Die verbleibende Zeit nützen wir um unsere Fahrräder zu pflegen und unser Material zu optimieren. Strecke...

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Datum
Strecke
Höhe
m.ü.M.

km

hm

hm
Fahrzeit
hh:mm
18.06. -
22.06.2005
Kashgar 1290
22.06.
Upal 1413 65 291 160 4:49
23.06.
Ghez 2227 31 350 11 2:53
24.06.
Karakul See 3700 23 750 5 3:09
25.06.
Subash / Basislager 4420 24 163 / 670* 99 3:26 / 3:15*
26.06.
Mustahg Ata Basislager 4420
27.06.
Subash - Ulugrabatpass 4120 m.ü.M. - Tagh Arma Basin 3300 65 361 670* / 831 2:30* / 4:48
28.06.
Tashkurgan 3260 34 138 192 2:19
29.06.
Khunjerab La 4733 m.¸.M. - Sust 2950
30.06.
Karimabad 2590 93 1007 1332 6:27
01.07.
Ruhetag
02.07.
Jutal 1820 81 605 1340 4:59
03.07.
Gilgit 1716 31 222 316 1:53
04.07. -
05.07.
Skardu 2290
06.07.
oberh. Sadpara 3400 27 1150 30 3:51
07.07.
Deosai Plateau 3800 25 660 304 4:15
08.07.
Regen- und deshalb Ruhetag
09.07.
Sheosar Lake 4127 20 510 180 3:21
10.07.
Astore (Chhachor Pass 4170 m.ü.M) 2507 72 491 2078 5:05
11.07.
Gilgit (Jeepfahrt...) 1700 7:30
12.07. - 17.07.
Islamabad, Rawalpindi, Lahore
18.07.
Amritsar 465 56 20 17 3:26
22.07.
Delhi
TOTAL
638 6718 6895 54:41
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Fotos

Sonntagsmarkt in Kashgar

 

 

Sonntagsmarkt in Kashgar

 

 

Altstadt in Kashgar

 

 

 

Zeltplatz am Karakul am Fusse des mächtigen Muztagh Ata 7'509m

 

 

 

Basislager am Muztagh Ata

 

 

 

Erich, Sibylle, Martin

 

 

 

Ulugrabat Pass 4'130m, Muztagh Ata 7'509m

 

 

 

China baut auf 500 Kilometern den Karakorum Highway neu. Wir werden immer wieder gezwungen, die Baustelle zu verlassen und durch die Bäche zu waten.

 

 

 

im Tagh Arma Basin

 

 

 

Grenze zu Pakistan auf dem Khunjerab Pass, 4'733m

 

 

 

im wunderschönen Hunza Tal

 

 

Welcome to Pasu, Hunza Tal

 

 

fahrende Kunstwerke

 

 

Indus Schlucht in Richtung Skardu

 

 

Brückenbauer auf dem Deosai Plateau

 

 

Abendstimmung auf dem Deosai Plateau

 

 

Abendstimmung auf dem Deosai Plateau

 

 

Zelten am Sheosar Lake auf 4'142m

 

 

auf dem Chachor Pass 4'267m, im Hintergrund der Nanga Parbat 8'125m

 

 

auf dem Deosai Plateau

 

 

pakistanische Mädchen

 

 

Hirtenjunge

 

 

in der Badshahi-Moschee in Lahore

 

 

Goldener Tempel in Amritsar, Punjab

 

 

 

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 © weitweg.ch | letzte Aktualisierung: 07.01.2012