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Studienaufenthalt in Beijing |
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Sibylle Hofmann verbrachte ein Jahr an der Sportuni in Beijing. Sie trainierte Taiji und lernte die chinesische Sprache. Ihr Ziel war es, ihre sportlichen Kenntisse zu erweitern und die chinesische Kultur kennenzulernen. Die Sommermonate verbrachte sie zusammen mit Martin Burger auf dem Velo in China, Pakistan und Indien.
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20.12.2005 "Chinese taiqi boxing is effective for health, fitness, better lifestyle and self-defense. It relaxes the mind, quiets the spirit, while increasing flexibility and strength. Swiss girl Sibylle Hofmann had learned taiqi for five years in her country, and in order to experience the true spirit of the slow-moving Chines boxing, she came to Beijing and soon fell in love with the anciant city and its culture..." China Sports 2005.11 |
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Gruss aus Beijing
04.12.2005 Nun bin ich schon wieder zwei Monate in Beijing! Wie schon letztes Semester trainiere und wohne ich an der Pekinger Sportuniversität. Momentan liegt
der Schwerpunkt aber mehr beim Chinesischlernen als beim Taijitrainieren. In zwei Wochen werdeich eine Chinesischprüfung schreiben, welche eigentlichals Zulassung für ein Studium an chinesischen Universitäten gilt. Sie ist international anerkannt und mit dem "First" im Englisch zu vergleichen. Mein grosses Problem ist aber, dass ich oft die Prüfungsaufgabe schon gar nicht verstehe, da alles in chinesisch geschrieben ist. Das heisst, dass ich
momentan fleissig Zeichen und Grammatik büffle.
Im Taiji trainieren wir jetzt den Wu Stil, welcher vor allem durch seine schrägen Positionen gekennzeichnet ist. Zusätzlich habe ich viermal pro Woche eine StundePrivatunterricht im Chen Stil, der ursprünglichste Stil im Taiji.
Vorletztes Wochenende machten wir zu dritt einen Ausflug nach Chenjiagou (www.chenjiagou.net) in der Provinz Henan. Dies ist der Geburtsort des Taijis.
Ausser zwei Taijischulen gibts in diesem Bauerndorf wirklich nichts anderes.Unser kleines und sehr einfaches Hotel war gleichzeitig die Bade- und Duschanstalt des ganzen Dorfes. In den Wohnhäusern gibt es sonst meistens kein fliessend Wasser. In diesem Ort informierten wir uns vor allem über die Trainingsmethoden
und -möglichkeiten. Wer weiss, vielleicht kehre ich mal hierhin zurück?
Etwa drei Busfahrtstunden von diesem Dorf entfernt liegt der Shaolintempel. Die Besichtigung war unserer Ansichtnach aber reine Geldverschwendung. Ausserden verschiedenen Gebäuden, Tempeln und einer mittelmässigen Vorführung gibt es da nicht viel zu sehen. Ganz abenteuerlich war dann die Heimfahrt
welche wir im Abteil "Hartsitzen" des Nachtzugs nach Beijing verbrachten. Das heisst, wir sassen acht Stunden zwischen unzähligen Chinesen eingeklemmt
und konntenuns kaum bewegen. So verzichteten wir dann auf das Training am nächsten Morgen...
Nun bleiben mir noch knapp zwei Monate, bis ich am 23.Januar 2006 die in Schweiz zurückkehre. Die Zeit hier vergeht unglaublich schnell. In einem Monat kommt
schon meine Mutter mit Lebenspartner und meine Schwester Daniela zu Besuch. So können wir hier gemeinsam Weihnachten feiern.
Von Vorweihnachtlicher Stimmung ist hier aber noch gar nichts zu spüren. Das Wetter ist schon seit Wochen
sonnig, aber trotzdem bitterkalt. Leider ist es dadurch auch sehr trocken und die Luftqualität extrem schlecht. So freue ich mich doch wieder auf die gute saubere schweizer Luft, die Berge und natürlich auf Familie und Freunde! Der Abschied hier wird mir aber ziemlich schwer fallen. Bis bald! Sibylle
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Taiji an der SportuniveristÄt in Beijing
14.11.2005 Bericht von Sibylle aus Beijing auf:
www.wak.ch/news... |
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9.11.2005 Sibylle trainiert weiterhin an der Sportuniversität in Beijing. Einige Bilder der Tuishou (push hands) Prüfung vom 1. November 2005... |
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Sibylle in der Pekinger Zeitung
" ... Letzte Woche erschien nun noch ein Artikel über ausländische Studenten in Beijing. Der Artikel handelte letztendlich aber fast ausschliesslich von Sibylle und Dominik und insbesondere von der geplanten Bike-Reise von Sibylle (zusammen mit ihrem Freund Martin) durch China, Pakistan und Indien. Woher der Journalist das wisse, fragt sich Sibylle auch heute noch. Sie habe mit ihm nicht darüber gesprochen..."
Jürg Wiesendanger hat Sibylle in Beijing besucht. Seinen Bericht und den Zeitungsartikel, der allerding etwas schwierig zu lesen ist, findet ihr hier. |
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RÜckblick auf 1 Monat China
Am 16.Februar 2005 startete ich mit meinem Trainingskollegen Dominik in Kloten Richtung Frankfurt/Peking. Vor mir lagen acht Monate Taijitraining in Beijing und vier Monate reisen durch China und Indien.
Nach der Ankunft in im kalten Peking morgens um 9.30 Uhr durften, wir uns schon mal todmüde im Schlange stehen üben. Die Pässe wurden genau kontrolliert, das Gepäck, inklusive Velos, war glücklicherweise schon bald da. Beim Ausgang warteten dann tatsaechlich zwei Herren der Pekinger Sportuniversität auf uns. Zuerst standen sie recht ratlos da, weil sie nicht mit denn zwei Fahrrädern gerechnet hatten. Doch nach einigem hin und her, liess sich dann doch noch ein Taxichauffeur auftreiben, der unsere Velos zur Uni transportieren würde. Die beiden Velos einfach so in fremde Hände zu geben, war dann doch ein mulmiges Gefühl...
In der Uni angekommen, verlief dann alles ganz reibungslos ab. Untergebracht wurden wir in einem extra für Auslandstudenten erbauten Gebäude. Wir bekamen zwei Zimmer zugewiesen, die ziemlich einfach eingerichtet waren und zuerst mal einen Putzlappen nötig hatten. Leider funktionierte auch die Heizung nicht richtig. So erreichte die Zimmertemperatur nur ungefähr 13°C. Zum Glück hatte ich genügend Thermounterwäsche eingepackt!
Nach einer ersten Uni-Erkundungstour trafen wir dann schon den ersten Schweizer im Lift. Abends genossen wir mit ihm unser erstes chinesisches Nachtessen und bekamen wichtige Insidertipps rund um das Uni- und Pekingerleben.
In der darauffolgenden Woche besuchten wir diverse Sehenswürdigkeiten Pekings. Als erstes galt es herauszufinden, wie man sich hier am besten fortbewegt. Eine nicht ganz sanfte Einführung bekamen wir mit einer einstündigen Busfahrt durchs Verkehrschaos Beijings. Trotz der Ahnungslosigkeit, wo wir uns auf dem Stadtplan genau befanden, konnten wir schon tausende Eindrücke von dieser Millionenstadt sammeln. Es reihen sich Glashochhäuser neben kleinen Imbissbuden und Werkstätten, alte, einstöckige Wohnhäuser neben heruntergekommen Wohnblocks auf. Zwischen den vielen Geschäftsleuten mit Aktenköfferchen liegen Bettler herum, und dies bei eisigen Temperaturen! Arm und reich liegt hier ganz nah zusammen. überall wird etwas verkauft, meistens was zum essen. Dies sieht aber nicht immer so lecker aus: zum Beispiel frittierte Hühnerköpfe- und krallen, Skorpione und sonstige undefinierbare Viecher am Spiess! Ansonsten ist das Essen aber sehr gut und reichhaltig.
Unser erster Ausflug zum Tiananmenplatz mit Bus und zu Fuss, endete mit einer Bekanntschaft zweier Chinesinnen, welche sehr gut englisch sprachen. Mit ihnen durften wir unsere erste, nicht ganz billige, Teezeremonie miterleben und wurden danach zu einem Feuertopf eingeladen. Dies ist eine mongolische Spezialität, ähnlich wie Fondue-Chinoise, welche vor allem im Winter gerne gegessen wird.
Am zweiten Tag gingen wir mit einigen Schweizern in einen typisch chinesischen Markt. Es werden dort unmengen von Kleidern,Schuhen, Taschen, Schmuck, CD's und DVD's verkauft. Da gibts also tatsächlich eine Northface-Jacke für zirka 20 Franken! Hier habe ich das "Märten" gelernt...
Abends genossen wir die erste chinesische Fussmassage.
In den darauffolgenden Tagen besuchten wir den Lama- und den Konfuzziustempel, die kaiserlichen Akademie, den Glocken- und Trommelturm, die verbotene Stadt, den Yuanmingyuanpark...
Leider sind diese alten Bauten ziemlich touristisch. Ich genoss um so mehr die Anfahrtswege oder die Spaziergänge, um vom einen zum anderen Ort zu gelangen. Denn dort sieht man das wirkliche Pekingerleben und kommt mit Leuten in Kontakt.
Am Montag 28.02.2005, begann das Taijitraining. Wir sind eine ziemlich internationale Gruppe, bestehend aus zwei Japaner, zwei Koreaner, einer Malaysianerin, einer Australierin, einem Franzosen, einer Thailänderin und wir zwei Schweizer. Der Lehrer heisst Huang Kanghui. Er hat uns schon oft in der Schweiz besucht und uns trainiert. Hier unterrichtet er vor allem die Ausländer und betreut als Head Coach das Wettkampfteam der Universität in Taijiquan, Taijijian (Schwert) und Tui Shou (Push Hands).
Wir trainieren momentan die 56er Wettkampfform aus dem Chenstil. Dies ist der ursprünglichste Taijistil. Charakteristisch dafür sind die vielen schnellen, noch sehr an den Kampf angelehnten Techniken, welche den langsamen Taijifluss ergänzen. So gleicht dann die Grundschule auch einer Wushu (Kungfu) Lektion und ist ziemlich anstrengend! Das heisst, nebst Grundschritt werden auch Sprünge und Fusstritte trainiert. Nach dreistündigem Training folgt gleich anschliessend eine Privatlektion in Tui Shou. Auch dort können die Stellungen nie tief genug sein!
Zum Mittagessen gehen wir dann meistens in die dreistöckige Mensa. Die Auswahl an verschiedenem Essen ist überwältigend. Zudem schmeckt es auch sehr gut und kostet fast nichts, das heisst zirka 1 Franken pro Essen inklusive Fleisch!
Am Nachmittag habe ich dann Zeit um Chinesisch zu lernen, schlafen, putzen, waschen, einkaufen oder was sonst gerade so anfällt. Umvier Uhr muss ich dann schon wieder los, um mit dem Bus in die Schule zu fahren. Dies ist ein ziemlich abenteuerliches Unternehmen, je nach Verkehr, Fahrer oder Zustand des Busses. Die Sprachschule ist etwa 20 Minuten Bussfahrt von der Sportuni entfernt. Sie ist bei Koreanern sehr beliebt, so besteht meine Klasse aus acht Koreaner und mir! Bis jetzt ist der Unterricht für mich noch reine Repetition, was aber sicher auch nicht schadet. Vor allem Zeichen schreiben, muss ich noch üben. Dort haben die Koreaner einen ziemlichen Vorteil.
Nach der Schule gehe ich dann meistens mit Dominik und einem japanischen Trainingskollegen in der Umgebung der Sportuni Essen.
An den Wochenenden besichtigen wir dann oft weitere Sehenswürdigkeiten oder ruhen uns ein wenige aus. So waren wir zum Beispiel letztes Wochenende beim Himmelstempel mit zwei japanischen Trainingskollegen. Komischerweise waren wir es, die dauernd fotografierten und nicht die Japaner...
Peking ist eine riesige Stadt, mit vielen verschiedenen Völkern und anderen Mentalitäten. Alles verstanden habe ich bis jetzt noch nicht, das heisst, werde ich wahrscheinlich auch nie. Doch das macht das ganze auch interessant und mich neugierig! So freue ich mich auf neue Erfahrungen, Begegnungen und weitere spannende Erlebnisse.
Sibylle, 20. März 2005
zu den Fotos
Hier findet ihr den Bericht von Sibylle und Dominik als PDF |
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nimenhao!
Mail vom 20.02.2005
So, ich bin nun in Beijing! Der Flug verlief relativ ruhig, das lange und
enge Sitzen war aber schon ein bisschen mühsam!
In Beijing wurden wir von 2 Chinesen abgeholt. Diese staunten nicht
schlecht, als wir mit 2 Riesen-Kartons (unsere Velos) ankamen. Wir kamen dann in 2 Autos aber gut in der Uni an.
Unsere Zimmer sind ziemlich klein, mit einem harten Bett, Pult und 1 Stuhl
ausgestattet, Dusche und Wc haben wir auch im Zimmer (hier ein ziemlicher
Luxus!). Dies alles entspricht aber nicht gerade unserem
Sauberkeitsstandard...
Nach der ersten Besichtigungstour des Unigeländes und dem ersten Nickerchen
trafen wir schon den ersten Schweizer! Dieser konnte uns schon mal die
wichtigsten Tips geben! Mit seinem Bruder genossen wir dann auch unser
erstes chinesisches Essen, mmmh...
Am nächsten Tag gings dann auf in die Stadt, und die ist grösser als man
denkt!! Ziemlich chaotisch und vor allem versteht man zu beginn kein Wort...
Beim Tiananmenplatz haben wir aber dann schon Bekanntschaft mit 2
Chinesinnen gemacht, die uns ein bisschen herumgeführt haben. So genossen
wir unsere erste Teezeremonie (die uns ein Vermögen kostete) und den
bekannten Feuertopf. Die 2 Chinesinnen, die übrigens sehr gut englisch
sprachen:-), wollten ziemlich alles über uns wissen.
Am nächsten Tag (Samstag) waren wir vorallem mit den Schweizern unterwegs.
Heute gehen wir zum Pearlmarket Kleider einkaufen!
Wenn ihr mir mal schreiben oder ein Päckli schicken wollt, hier meine
Adresse:
Sibylle Hofmann
China Beijing Sport University
International Center
Zhongguancun Beidajie
Haidian, Beijing
Code 100084
Hoffe, so kommts irgendwie an! Ok, das wars fürs erste!
Liebe Grüsse aus dem chaotisch, kalten (Minustemperaturen), aber
interessanten Beijing!
Sibylle
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Fotos |
Südwesteingang zur Sportuni
Schnee auf dem Unigelände
unser Wohnheim
die Mensa
Markt unter der Brücke
Markt unter der Brücke
Baozi, unser Frühstück
Verbotene Stadt
Verbotene Stadt
Verkehr in Beijing
Lamatempel
Lamatempel
Lamatempel
Lamatempel
Konfuziustempel
Kaiserliche Akademie
unterwegs in den Hutong
unterwegs in den Hutong
unterwegs in den Hutong
unterwegs in den Hutong
unterwegs in den Hutong
Glockenturm
Trommelturm
Trommeln im Trommelturm
Beihai Park
die Verbotene Stadt
Musikanten
vergängliche Kalligraphie
Schachspiel
unterwegs
Himmelstempel
auf dem Mittelpunkt der Erde
Bushaltestelle...
mein Bus zur Schule
Meine Chinesischschule
das Klassenzimmer
Aussicht aus dem Schulzimmer
Transportmittel in Beijing
Velos
Training
Tui Shou
Tui Shou
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