Wie weiter?
Magazin für Urlauber & Residenten
5.Februar 2011 Velofahren in Thailand ist einfach: Gute Strassen, mässiger Verkehr, feines Essen und richtige Supermärkte. Und hier treffen wir auch wieder auf zahlreiche Europäer. Davon viele Herren in gesetztem Alter, mit Bauchansatz über kurzen Hosen - und mit einer lokalen Schönheit im Arm. Farang nennt man diese, oder Residenten.
Hier in Thailand befassen wir uns aber ganz besonders mit einer Frage: Wie weiter? Im Vorfeld gingen unsere Reisepläne bis China. Was folgt, liessen wir offen. Wir wollten nach Lust und Laune entscheiden können. Südostasien war naheliegend: Angenehme Temperaturen in den Wintermonaten und eigentlich die logische Weiterführung unserer Route. Südostasien ist aber auch sehr dicht bevölkert, kaum ursprüngliche Natur, überall Menschen. Schon seit längerem wägen wir verschiedene Varianten ab. Malaysia und Indonesien sind zu ähnlich, Japan zu kalt und Australien noch zu heiss. Schliesslich entscheiden wir: Neuseeland. Hier wollen wir die übrig gebliebenen zwei Monate verbringen. Weniger Abenteuerlich wohl, aber jede Menge Natur, ruhige Plätze und frische Luft.
Wir vergleichen Ticketpreise, recherchieren Übergepäckbestimmungen und machen unsere Erfahrungen mit dem undurchsichtigen Tarifsystem der Airlinebranche. Noch einmal wollen wir darüber schlafen - doch am nächsten Morgen kostet der gleiche Flug tausend Franken mehr... unglaublich! Aber wir finden den tieferen Preis doch noch, direkt bei der Airline unter "Hurry! Only five or fewer seats available!" Jetzt heisst es handeln!
Die letzten Tage haben wir etwas Urlaub in Bangkok gemacht. Mittendrin im touristischen Gewühl, aber doch recht angenehm. Hier treffen wir auch wieder auf unsere Fahrradfreunde Kerstin und Jens aus Dresden. Zusammen klappern wir die Veloläden ab und haben eine gemütliche Zeit. Auch Andy aus Liverpool war da. Leider haben wir ihn - wie schon in Kunming - um nur einen Tag verpasst. Zudem besuchen wir Machiyo, die hier zusammen mit ihrer Familie lebt (mehr dazu hier). Und seit langem bekommen unsere Velos eine wohlverdiente Revitalisierungskur: Endlich mal wieder eine Dusche, den ersten Reifenwechsel seit über 16'000 Kilometer, neue Ketten und Ritzel sowie Schutzbleche - im Land der Kiwis soll's bekanntlich auch mal regnen.
Das war's also (vorläufig?) aus Asien. Die Velos sind in Kartonboxen verpackt, der letzte Reis gegessen. Etwas wehmütig, aber trotzdem mit grosser Vorfreude verlassen wir die gewaltige Tourismusmaschinerie Südostasiens. Heute geht's in den Flieger, der uns weitere fünf Zeitzonen nach Osten bringt, in ein neues Land, weitweg... |